Die Preisträgerin des Andrea Neumann Kunstpreises 2024/25 steht fest. Die Jury sprach sich einstimmig für die Luxemburger Künstlerin Claudia Pigat aus, die mit ihren ausdruckstarken Zeichnungen überzeugen konnte.
Claudia Pigat ist in Luxemburg geboren. Sie hat an der Hochschule der Bildenden Künste Saar unter anderem bei Gabriele Langendorf studiert und 2024 ihr Meisterstudium beendet.
In der Jurybegründung heißt es: „Die Zeichnungen von Claudia Pigat haben durch ihren ausdruckstarken Strich überzeugt. Er verleiht den künstlerischen Arbeiten eine Lebendigkeit und eine Emotionalität, die durch die Gestaltung von Licht und Schatten intensiviert werden. Die großformatigen Zeichnungen sind bis ins Detail fein ausgearbeitet. Die auf den ersten Blick leicht lesbaren Landschaftsformen erschließen sich erst auf den zweiten Blick in ihrer Verwundbarkeit. Gerade die Brüche im Bild – das Dunkle und Abgründige, das Harte und Gebrochene – lenken die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die emotionale Aussage.“
Der Kunstpreis Andrea Neumann ist mit 5000 Euro dotiert und umfasst die Realisierung einer Ausstellung, die im kommenden Jahr im Saarländischen Künstlerhaus in Saarbrücken gezeigt und mit einem Ausstellungskatalog dokumentiert wird. Der Preis wird von der der Stiftung des Verbandes der Metall- & Elektroindustrie des Saarlandes (Stiftung ME Saar) finanziert und vom Saarländischen Künstlerhaus Saarbrücken e.V. verantwortet.
Der Preis ist der im Jahr 2020 gestorbenen saarländischen Malerin Andrea Neumann gewidmet, die über viele Jahre die Kunstszene im Saarland als Künstlerin maßgeblich geprägt hat. Sie wirkte auch als Kuratorin und gestaltete als stellvertretende Vorsitzende des Saarländischen Künstlerhauses Saarbrücken e.V. dessen Entwicklung mit. Vor allem lag ihr die Vernetzung der Kunstschaffenden in der Großregion am Herzen. Deswegen wurde der Preis über die gesamte Großregion ausgeschrieben.
„Mit dem Kunstpreis möchten wir im Sinne Andrea Neumanns einen Impuls für die Kunstszene in der Großregion geben“, sagt Oswald Bubel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung ME Saar. „Mit Claudia Pigat hat sich die Jury für eine junge Künstlerin entschieden, deren Werke großes Potenzial zeigen. Wir sind gespannt auf die Ausstellung im kommenden Jahr.“
Die Jury hat sich in ihrer Sitzung mit 93 Bewerbungen von Einzelkünstlerinnen und -künstlern sowie Künstlergruppen auseinandergesetzt. 24 Bewerbungen kamen aus dem Saarland, 30 aus Rheinland-Pfalz, 24 aus Luxemburg, 13 aus Lothringen und eine aus Wallonien. „Das Niveau der Einreichungen war insgesamt hoch, was die Entscheidung nicht gerade leicht gemacht hat“, sagt Ulrich Behr, der der Jury als stellvertretender Vorsitzender des Saarländischen Künstlerhauses angehörte. „Gleichzeitig zeigt die Qualität der Bewerbungen, wie sinnvoll der Kunstpreis Andrea Neumann in der Großregion ist. Über diesen Erfolg haben wir uns sehr gefreut.“
Weitere Jurymitglieder waren Ida Neumann, die Tochter der Künstlerin Andrea Neumann, Cornelieke Lagerwaard, Vorsitzende des Vereins „Straße des Friedens – Straße der Skulpturen in Europa“, Stilbé Schroeder, Kuratorin im Casino Luxemburg, sowie Christiane Schlechter von der Stiftung ME Saar.